Gemeinsamer Gottesdienst am kommenden Sonntag in Engerhafe / Veranstaltung soll jährlich wiederholt werden.
Engerhafe. Am kommenden Sonntag treffen sich die Kirchgänger aller lutherischen Kirchengemeinden in Südbrookmerland zu einem Regionalgottesdienst in Engerhafe. Anlass ist, wie berichtet, der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus.
Wie Pastor Claus Dreier mitteilt, wird dieser Tag seit 1996 begangen und ist bundesweit gesetzlich verankert. Er erinnere an den 27. Januar 1945, den Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau.
Durch das 1944 dort betriebene Konzentrationslager habe Engerhafe eine besondere Nähe zu den Gräueltaten der Nationalsozialisten, dies habe zu der Entscheidung zum Regionalgottesdienst beigetragen. „Hier, an dem Ort in Südbrookmerland, an dem in besonderer Weise die Unmenschlichkeit der Täter sichtbar geworden ist, wollen die Kirchengemeinden der Region daran erinnern“, so der Pastor. Dies geschehe in dem Sinne, wie es 1996 der damalige Bundespräsident Roman Herzog ausgedrückt habe: „Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen. Es ist deshalb wichtig, nun eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt. Sie soll Trauer über Leid und Verlust ausdrücken, dem Gedenken an die Opfer gewidmet sein und jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken.“
„Unsere Form des Erinnerns ist der Gottesdienst, den wir nun jährlich in Engerhafe feiern“, so Dreier. Zudem diene der Gedenktag dazu, auf aktuelle Tendenzen von Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Menschenfeindlichkeit aufmerksam zu machen.
Der Gottesdienst beginnt am kommenden Sonntag um 10 Uhr in der Kirche in Engerhafe.
Der Gitarrenchor der Gemeinde wird ihn mitgestalten. Die Predigt hält Pastor Dreier.