Fische – da liegen sie zuhauf. Reichtum des Meeres. Jedem, der gerne Fisch isst, läuft an dieser Fischtheke das Wasser im Munde zusammen. Ganz frisch sind sie und diese Vielfalt…
Wenn ich das Foto betrachte, dann kommen Urlaubserinnerungen an fremde Länder in mir auf. Aber ich denke auch an die Bibel, in der Fische immer wieder vorkommen: Der große Fischzug etwa oder die wundersame Brot- und Fischvermehrung, bei der 5000 Menschen satt werden von so wenig.
Und schließlich: Der Fisch ist das Erkennungszeichen für Christus. Das griechische Wort ICHTYS ist eine Abkürzung für Jesus Christus, Sohn Gottes. Der Fisch war somit so etwas wie ein kurzes Glaubensbekenntnis in einer Zeit, als die Römer die Christen verfolgten. Es war ein harmloses Zeichen, welches nur Eingeweihte erkennen konnten. Und somit wurde es zum Erkennungszeichen der Christen in einer unchristlichen heidnischen Welt. Der stilisierte Fisch als Aufkleber an Autos oder sonst wo, heutzutage
ich zähle mich zu den Christen. Zum anderen hat der Fisch auch noch weitere Bedeutungen. Zum Beispiel war er in Israel neben dem Brot das Hauptnahrungsmittel. Wir leben zwar an der Küste, aber längst ist der Fisch nicht mehr unser Hauptnahrungsmittel und die den Fisch als Aufkleber mit sich tragen, sind gefühlt auch nur wenige Insider. Wo erreicht mich denn der Fisch als Symbol der Zugehörigkeit zu Jesus Christus? Ich mag die Einfachheit des Symbols. So einen Fisch kann das kleinste Kind schon aufzeichnen. Und Fische kennt jeder.
Auch hatte Jesus zu seinen Jüngern gesagt, dass er sie zu Fischern machen wollte: zu Menschenfischern. Und da kommt unsere Zeit ins Spiel. Ich würde mir wünschen, dass jeder getaufte Mensch auch andere Menschen vom Glauben überzeugt und für Christi Gemeinde gewinnt. Das klingt vielleicht ein wenig fromm.
Aber nichts anderes sollen wir sein: Menschenfischer. In diesen Tagen versuchen wir, Kandidatinnen und Kandidaten für die Kirchenvorstandswahl im März 2024 zu gewinnen. Menschen, die Verantwortung übernehmen und die unsere Gemeinden mitgestalten wollen. Es ist nicht leicht, Menschen zu überzeugen. Das können wir nur durch eigene Begeisterung und Leidenschaft. Als Menschenfischer sollten wir vermitteln, wie viel wir gewinnen und dass es eine Ehre ist, für die Sache Jesu Christi einzutreten.
Auch für uns heute als Christen hat der Fisch eine weitere Bedeutung. Wir müssen wie ein Fisch gegen den Strom schwimmen. Gegen den Strom der Weltlichkeit, gegen den Strom der Gottlosigkeit, gegen den Strom der Gleichgültigkeit. Gelegenheit zu Menschenfischern zu werden, gibt es dabei viele: Jetzt bei den Erinnerungstagen im November, in denen wir Trost spenden und die Endlichkeit des Lebens bedenken, in der Advents- und Weihnachtszeit, in der wir liebgewordene Traditionen aufleben lassen und fröhlich die Geburt Jesu feiern. Vielleicht ändern wir in diesem Jahr mal unseren Weihnachtsbaumschmuck und hängen lauter Fischanhänger auf. „Um an die Quelle zu kommen, muss man gegen den Strom schwimmen.“ Stanislaw Jerzy Lec.
Ich wünsche Ihnen gute, besinnliche Tage, in den wir uns rückbesinnen auf die Quelle unseres Lebens und das Ziel, auf das wir zuschwimmen.
Ihre Pastorin Katharina Herresthal
[Fotos: A . Herresthal]