Dieses Bild zeigt die Spur, die ein Schiff hinterlassen hat. Sie reicht bis zum Horizont und noch weiter. Aber irgendwo verliert sie sich und bald wird sie ganz verschwunden sein. Die letzten Wochen in Engerhafe, Wiegboldsbur und Forlitz-Blaukirchen sind für uns angebrochen. Auch wir blicken mit Ihnen und Euch zurück. Für jede*n von uns wird diese Spur unterschiedliche Bilder bereithalten. Was waren das für Jahre? Wie kann man sie beschreiben, zusammenfassen? Von Anita Schürmann und Claus Dreier
Für uns waren es gute Jahre. Wir sind sehr dankbar für den Reichtum des Lebens, der uns hier begegnet ist. Für all die Menschen, die uns Teil an ihrem Leben gegeben haben. Beruflich oder privat möchten wir dabei gar nicht unterscheiden.
Wir haben hier gearbeitet und haben Freunde gefunden, Liebe und Zuwendung erfahren. Wir haben versucht, das, was die Menschen hier an Begleitung, Trost und Ermutigung gebraucht haben, ihnen auch zu geben.
Daran sind wir aber sicher auch immer wieder mal gescheitert.
Von Höhen und Tiefen könnten wir berichten, von Erfolg und Misserfolg, aber letztlich trägt eine Bilanz – wie immer sie auch ausfallen würde, keine Verheißung in sich. Besser ist, was war, Gott anzubefehlen: „Lachen oder Weinen wird gesegnet sein“.
Wir waren hier auch zu Hause und „unsere“ Gemeinden werden sicher auch zukünftig ein Stück Heimat für uns bleiben. Wir haben Kinder getauft, Paare getraut, Menschen beim Sterben oder Abschied nehmen begleitet. Wir haben und werden das nicht zählen. Zu sehr liefen wir Gefahr, über die Zahlen den einzelnen Menschen zu übersehen, und gerade dieser war doch immer der Wichtigste. Faszinierenden Lebensgeschichten sind wir begegnet, ebenso erschütternden Biographien; Namen, Gesichter und Geschichten der Menschen aus den Kirchengemeinden haben einen festen Platz in unserem Gedächtnis und in unseren Herzen. Gott hat uns hier mit vielem beschenkt.
In all dem war uns wichtig, zu sagen, dass Gott auf unsere Gemeinden sieht, dass er die Menschen hier in seiner Nähe behält, dass er ihnen schenkt, was sie zum Leben brauchen und ihnen das vergibt, was falsch läuft, indem er zur Wahrheit führt; dass er segnet, was dem Leben dient und öffnet, was Menschen gefangen nimmt. Jesus Christus blieb uns darin unser eigener Haltepunkt, unser eigenes Fundament. Manchmal, wenn uns die Worte fehlten, war es allein er, der über unser Verstehen hinaus, Licht in Dunkelheit bringen konnte.
Hier Teil seiner Gemeinde zu sein, hat uns erfüllt und bereichert. Wir sind dankbar für die vielfältige und engagierte Mitarbeit und nicht zuletzt für das einmalige Miteinander in den Gemeinden und für die Liebe, die uns entgegengebracht worden ist.
Der Blick zurück ist darum ein dankbarer Blick. Gott sei Dank und Ihnen und Euch sei Dank! Gott segne Euch.
Eure Anita und Claus
P. S. Am 2. Januar werden wir um 14.00 Uhr im Gottesdienst in Engerhafe verabschiedet – Claus in den Ruhestand und Anita wird sich in Zukunft ganz auf den Schuldienst konzentrieren. Wir würden uns sehr freuen, euch dann auch zu sehen!