lange nicht alle – Gott sei Dank – aber viele sind in diesen Tagen verzweifelt. Weil sie nicht wissen, wie es weitergehen kann. Mit ihrer Firma, ihrer Arbeitsstelle, den Finanzen, der Gesundheit, ihrer Einsamkeit…
Diese Unsicherheit betrifft uns alle, persönlich aber auch, wenn es um unsere Kirchengemeinden geht.
Wir wissen nicht, wann wir wieder Gottesdienste feiern können, wissen nicht, wann wir wieder eine Einladung zum Gemeindefrühstück erhalten oder uns endlich wieder im Posaunenchor treffen werden.
Niemand ist für diese Situation, für diese Notlage verantwortlich. Niemand hat das gewollt, provoziert oder unwissentlich und fahrlässig herbeigeführt. Und diese Krise hat auch keinen ursprünglichen Sinn; es ist keine „Prüfung Gottes“ und auch keine „Strafe Gottes“. Es ist, was es ist! Nicht mehr, aber auch nicht weniger!
Gut, dass es viele Menschen gibt, die sich, oft bis zur Erschöpfung und mit hohem persönlichen Risiko, für die Behandlung, Betreuung und Versorgung der Kranken einsetzen. Dazu genannt werden müssen auch die Rettungsdienstmitarbeiter*innen, Polizeibeamten*innen und Feuerwehreinsatzkräfte. Ebenfalls alle, die sich im Stillen um andere kümmern, mit Wort, Tat oder zuhörenden Ohren.
Gott hat versprochen, dass er bei uns Menschen ist in allem, was wir erfahren, erleiden oder geschenkt bekommen. Wir sind nicht allein. Er hört unser Gebet, unser Lob und auch unsere Klage. Er hält es aus, wenn wir schreien und klagen und auch unsere Zweifel.
Wir laden Sie und Euch ein, die vielfältigen Angebote der Kirche in Radio, Fernsehen und Internet wahrzunehmen. Nicht jede Kirchengemeinde kann, muss und will da präsent sein. Es gibt ja schon sehr viele Angebote.
Was immer geht, ist ein Gespräch am Telefon. Die Nummern, mit denen Sie uns erreichen können, sind hier im Gemeindebrief abgedruckt.
In Gedanken und im Gebet bleiben wir mit Ihnen und Euch verbunden. Wir wünschen Gesundheit und Geduld und freuen uns (zugegeben selbst schon etwas ungeduldig) auf ein Wiedersehen. Dann werden wir uns endlich wieder umarmen und spüren, dass diese Zeit vielleicht vieles verändert hat, aber nicht die Zuneigung und Liebe zum Nächsten.
Herzliche Grüße,
Anita Schürmann und Claus Dreier
Nicht alles ist abgesagt
Lächeln geht, Lesen, Spaziergänge, Gartenarbeit, Musik hören oder machen,
Telefonieren, Kuscheln, Spielen, Weinen, Filme schauen, Fotos ansehen, Kochen, Essen, Trinken, Schlafen, Träumen, Tanzen, Wachen, Lachen, Glauben, Hoffen und Lieben – all das geht!
Gebet
Gott, gib uns Augen,
die den Nachbarn sehn,
Ohren, die ihn hören
und ihn auch verstehn!
Hände, die es lernen,
wie man hilft und heilt,
Füße, die nicht zögern,
wenn die Hilfe eilt.
Herzen, die sich freuen,
wenn ein anderer lacht,
einen Mund zu reden,
was ihn glücklich macht.
Dank für alle Gaben.
Hilf uns wachsam sein!
Zeig uns, Gott, wir haben
nichts für uns allein.
Gebet aus Neuseeland