Liebe Gemeinde,
der Regen prasselt unaufhörlich gegen das Fenster. Laut ist es, wenn die schweren Tropfen auf das Glas treffen. Wie dicke Bindfäden sieht der Regen aus. Der Wind bläst heftig und peitscht den Regen gegen das Fenster. Blätter lösen sich von den Bäumen und werden vom Wind mitgerissen. Es ist ungemütlich draußen. Der Herbst beginnt. Besser man bleibt zu Hause und schaut sich den Regen gemütlich vom Sofa aus an.
So langsam aber sicher müssen wir den Sommer verabschieden. Was für einen Sommer hatten wir doch dieses Jahr! Die Sonne bescherte uns hohe Temperaturen und auch in so mancher Nacht kühlte es gar nicht recht ab. Gut, wer im Garten ein schattiges Plätzchen hatte, das er aufsuchen konnte. Die Freibäder und Eisdielen sind sicherlich dieses Jahr gut auf ihre Kosten gekommen.
Am 23. September ist Herbstanfang. Auch wenn wir den Sommer wohl nur schwer gehen lassen, der Herbst hat auch seine guten Seiten. Jetzt beginnt sie wieder, diese farbenfrohe Jahreszeit. Ich denke an bunte Blätter und matschige Waldwege, an Spaziergänge im Regen und Kastanien sammeln, an Windböen und Sonnenblumen, die dem Wind trotzen, an Kürbissuppe und Kartoffelpuffer mit Apfelmus, an Gummistiefel und Regenjacke, an Kaminabende mit wärmender Decke…
Der Herbst ist gemütlich, er bringt die Familie zusammen, er ist bunt.
Und da gibt es noch etwas, das zum Herbst gehört: das Erntedankfest. Am diesem Tag wollen wir Gottes wunderbare Schöpfung betrachten und ihm danken, dass er alles so herrlich gemacht hat. Der Herbst ist die Zeit des Dankes.
Wenn wir dankbar sind, dann bringen wir damit zum Ausdruck, dass all das, was wir haben, eben nicht selbstverständlich ist, sondern ein Geschenk an uns. Gott will uns jeden Tag aufs Neue beschenken. Der Schriftsteller Fjodor Dostojewski soll einmal gesagt haben: „Ich glaube, die beste Definition des Menschen lautet: undankbarer Zweibeiner.“
Ich lade Sie ein, den Gegenbeweis anzutreten. Lassen Sie uns Gott danken: für den Herbst, die bunten Blätter, die Kastanien, den Sturm – und für was Sie ihm auch immer dankbar sind. Sagen Sie es Gott ruhig einmal.
Denn wie schreibt der Psalmist so schön: Danket, danket dem Herrn, denn er ist freundlich und seine Güte währet ewiglich. (Psalm 118,1)
Und wenn Sie mögen, dann lassen Sie uns Gott gemeinsam danken: Herzliche Einladung zum Erntedank am 05. Oktober um 10 Uhr mit einem Festgottesdienst mit Abendmahl. Die KiGo-Kinder sind natürlich auch dabei. Und wer könnte uns besser zeigen, was es heißt, dankbar zu sein, als die Kinder?
Ihre Anika Langer